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Übersinnliches > Erkenntnisse
Vom geistigen Schauen und Vernehmen. – 24. Juli 1840 (Himmelsgaben 1)

1] Seht, es steht noch so manches Geheimnis hinter Meinem Rücken und so manches Wort in Meiner heiligen Brust voll Lebens und voll Kraft, voll Liebe, voll Erbarmung und voll Gnade, wovon ihr noch keine Ahnung je gehabt habt, und weshalb ihr sagen würdet: „Was ich nicht weiß, macht mir nicht heiß!“ – O ja, das ist wohl ganz richtig und solch eine Bemerkung wäre bei weltlichen Wißtümlichkeiten wohl recht gut anzuwenden – aber nicht bezüglich Meiner großen Gnade, in der Unendliches für alle Ewigkeiten der Ewigkeiten zu eurem stets sich mehrenden und wachsenden Wohle in der tiefsten Verborgenheit vorhanden ist.

2] O Freunde, glaubet Mir, daß Ich es bin, der euch dieses alles sagt! Und glaubet – so auch eine Ewigkeit um die andere verrinnet – daß ihr noch werdet sagen müssen: „Gibt es denn keine so geringe Zahl, auch in der gebrochensten Potenz, nach welcher wir unsere Erkenntnisse zu Gott in irgendein mögliches Verhältnis zu bringen imstande wären?“ – Und da wird eine Stimme aus eurer Brust euch antworten, und diese Stimme wird kommen von Meinem Herzen und wird sagen: „Es gibt keine solche Zahl! – Immer und ewig seid ihr nichts in all eurer Weisheit! Ich aber bin alles in allem! Und ihr könnt alles sein in und durch Mich – in und durch euch selbst aber ewig nichts!“

3] Sehet, daher habe Ich euch noch gar vieles zu sagen, was Ich Selbst den Aposteln zu sagen vorenthalten habe, da sie es nicht ertragen hätten, indem sie nur notzeitige Früchte waren, reifgemacht durch Meine nötigende, sichtbare Gegenwart. Allein da ihr ohne Meine Sichtbarkeit liebet und glaubet, seid ihr auch fähig, Größeres zu ertragen. Und so sollt ihr nun wieder erfahren, was euren Geist unaussprechlich stutzen und staunen machen wird. – Daher merket wohl, was Ich euch hier in der Kürze mitteilen werde, und fasset es tief in eurem Herzen!

4] Sehet, alles, was ihr euch nur immer gedacht und geträumt habt, jetzt denket und träumet und noch in alle Zukunft denken und träumen werdet, geht ewig nicht verloren. So, wie es in euch vorging – geradeso werdet ihr es einst getreu wesenhaft wiederfinden und es alsogleich als das Eurige erkennen und euch daran erfreuen oder betrüben. Das ist zu berühren nötig gewesen, um das Künftige eurem Verständnisse näherzuführen. Denn wer da nicht weiß und sieht, daß in ihm die ganze Schöpfung kreiset, lebt und webt, der kann auch nicht den Grund seiner Triebe, Begierden und Gedanken fassen.

5] Seht in eurem Geiste liegt die ganze Unendlichkeit wesenhaft begraben, und dazu noch jedes einzelne Unendlichfältig. Daher kommt es auch, daß ihr euch z.B. eine zahllose Menge Erden, Sonnen, Bäume, Tiere, Menschen usw. nebeneinander denken könnet, d.h. ihr könnet in euch eine und dieselbe Erscheinung, Erde, Sonne, Baum, Tier, Mensch usw., ins Unendliche vervielfachen. Denn wäre es nicht so, so würdet ihr mit eurem Denken bald zu Ende sein. – Und dieses geht auf folgende Weise vor sich – um es euch recht verständlich klarzumachen:

6] Nämlich so ihr zwei sehr lichte Spiegel gegeneinander stellen würdet, so würde sich einer in dem andern vollkommen abbilden. Dieses Abbild spiegelte sich dann wieder in dem ersten ab, und diese Abspiegelung dann wieder im Abbilde des zweiten – und so immer gegenseitig A. in B. und B. in A., und natürlich so immerfort. Geradeso ist es mit euch! Eure Seele ist für die Außenwelt ein solcher Spiegel und euer Geist (ist es) für die innere Geisterwelt. Daher kommt es denn auch, daß alles und jedes einzelne in euch unendlichfach vorhanden ist, und daher auch bei dem Geiste die schnelle Gegenwart dessen, was er gedacht und gewollt hat.

7] Ihr wißt nun aber, je feiner poliert irgendein Spiegel ist, desto reiner wird auch das Abbild. So ihr nun eure Seele durch die Demut recht poliert, damit sie zu einer völlig geebneten Fläche wird, indem ihr jegliche Erhöhung benommen ward, so werdet ihr bald Wunderdinge in euch zu schauen beginnen, nämlich: 
durch die Seele die Außenformen
und durch den Geist aus Mir aber, welcher eine Seele des Geistes ist, den vollen Inhalt jeden Gegenstandes.

8] Und Ich setze denn ein Beispiel: Ihr dächtet einen Stein oder einen Baum, ein Tier oder was immer, so werdet ihr dessen Außengestalt zuerst ersehen. Dann aber wird sich das Licht des Geistes in die Seele ergießen und wird dieses Bild durch und durch erhellen. Und so werdet ihr dann ein solches Ding durch und durch zu erschauen imstande sein. Wenn dann nun der Seelenspiegel durch das Licht des Geistes gar fein glänzend wird, so werden sich die Innenformen in der Seele abzuspiegeln beginnen und dadurch auch eurem Verstande sichtbar werden, als sehet ihr sie mit den Leibesaugen. Und so ihr dann reden wolltet mit einem solchen Dinge, dann wird Mein Geist in euch, von dem aus alles, vom Größten bis zum Kleinsten, nichts als fixierte oder gefestete Gedanken sind, in das gedachte Ding treten und aus demselben reden vom Urgrunde aus.

9] Seht, da liegt nun enthüllt vor euren Augen, Ohren und Herzen, wie einst Adam und Abel und viele andere mit aller Schöpfung haben reden können und auf welche Weise auch ihr euch in die Verbindung mit der Geisterwelt setzen könntet, so ihr fest wollet.

10] Deshalb solltet ihr aber auch zuvor eure Seele recht „polieren“, damit ihr alles dessen fähig würdet! Denn es gibt noch gar vieles, was von Mir Zeugnis gibt. Aber ihr seid noch zu töricht und unsinnig, um in der Schöpfung Meinen Namen zu merken. Daher schleifet, glättet und polieret fleißig an eurer Seele, so werdet ihr die Welt bald mit ganz anderen Augen anschauen und zu keinem Ende Meiner Wunder gelangen ewig!

11] Ein guter Schreiber aber gehe nächstens mit Meinem Knechte bei guter Zeit und Gelegenheit an einen Felsen oder sonst einen Naturgegenstand, und Ich werde denselben reden machen in Meinem Knechte. Und das Kundgemachte soll der Schreiber aufzeichnen und ins Reine bringen als ein gutes Zeugnis dieses Meines Wortes!

12] Denn sehet, es liegt nichts daran, wie ein Ding sei im Raum und in der Zeit; aber es liegt alles daran, wie euer Leben ist außer beidem. Mit den Augen des Fleisches nehmet ihr wahr Dinge außer euch; mit den Augen der Seele in euch, und mit den Augen des Geistes schauet ihr aus dem Zentrum der Dinge und so auch eures Wesens. Aber erst durch den Hinzutritt Meines Geistes werden alle Dinge sprachfähig und lebendig durch und durch.

13] Seht, Ich, euer heiliger Vater, zeige euch vieles! Darum seid emsig in der Liebe, damit Meine Gnade nicht unterm Wege bleibe! – Amen.
Warum ist das alles in uns? Weil die göttlichen Funken von demselben Gott sind, der dies alles erdacht und erschaffen hat - und diese Informationen sind in diesem göttlichen Geist auch in uns! 
 
 
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