Rettungsplan für Hanoch - A-SITE

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Rettungsplan für Hanoch

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142. Kapitel — Der Rettungsplan der zwei Boten und seine Verwirklichung

[HG 3.142.1] Es beschwor aber der ganze hohe Rat die zwei, weiterzureden; denn er erkannte die tiefe Wahrheit ihrer Aussage, wollte darum noch mehreres erfahren und endlich auch die Mittel, wie diesem Übel abgeholfen werden könnte.
[HG 3.142.2] Und die beiden fingen wieder an, also eines Wortes zu reden: „Also wollet uns denn anhören, ihr hohen Räte! Mit unserm Leben verbürgen wir auch die vollste Wahrheit dessen, was wir euch nun kundgeben werden; und wird das nicht gehandhabt, so stehen wir euch für vierzehn Tage nicht gut, mehr als eine Million Leichen in dieser Stadt zu zählen und dazu noch einen Volksaufstand gegen uns, desgleichen auf der Erde noch nie ist erlebt worden. Die Menschen werden sich erschlagen, und uns aber zuerst, und werden sich dann sättigen an unserm Blute und Fleische!
[HG 3.142.3] Um aber diesem sicher eintreffenden schrecklichen Ereignisse auszuweichen und vorzubeugen, sind uns nur allein folgende Wege – aber nur auf eine höchst kurze Zeit – als offenstehend gelassen:
[HG 3.142.4] Der erste Weg ist, daß wir so geschwinde als möglich alle die entsetzlich kostspieligen Weiberverschönerungsanstalten dadurch gänzlich kassieren, daß wir nach allen Richtungen sogleich Eilboten aussenden und durch sie aller Welt verkünden lassen, daß diese Weiber nun alle umsonst zu haben sind nebst noch einem Zuschusse aus den in diesen Anstalten angehäuften Schätzen und Lebensmitteln.
[HG 3.142.5] Die Professoren und Verschönerungskünstler aber müssen auswandern, und zwar ein jeder mit wenigstens drei Weibern; diese sollen nebst einigen Schätzen und Lebensmitteln ihr Bene sein. Die Erde ist groß, und die Gebirge sind nahezu entvölkert; sie werden sicher ihr Unterkommen finden.
[HG 3.142.6] Dann aber sollen diese großen Gebäude niedergerissen werden und aus den großen Plätzen, die sie ehedem einnahmen, fruchtbare Gärten angelegt werden, so werden davon schon in einem Jahre zehntausend fleißige Menschen sich Lebensmittel erzeugen können!
[HG 3.142.7] Ferner gibt es hier eine kaum zählbare Menge echter Müßiggänger, die sich Adelige nennen, haben aber nichts als ihr betrüglich Maul, davon sie leben könnten. Hinaus mit ihnen! Einem jeden noch ein mit etwas Golde begabtes Weib mitgegeben, und unsere Stadt wird gleich einiger Hunderttausende von Menschen entledigt, die hier rein zu nichts taugen!
[HG 3.142.8] Fragen sie, wohin sie ziehen sollen, da zeigen wir auch ihnen den Weg auf die Gebirge, – und sie werden dort sicher ihr Unterkommen finden!
[HG 3.142.9] Auf eine gleiche Weise reduzieren auch wir unsere Leibgarden von tausend auf hundert und geben den Entlassenen eine halbjährige Versorgung mit, und wir haben dadurch der Stadt wieder eine Menge unnötiger, nichts erwerbender Konsumenten entzogen und ihr dadurch die Erleichterung verschafft, durch die es dem eigentlichen Bürgerstande ein leichtes wird, sich auf einem mehr natürlichen Wege zu versorgen.
[HG 3.142.10] Dem erwerbsfleißigen Bürgerstande aber zeigen wir an, daß er 
erstens alle die großen Plätze der Stadt in fruchtbare Gärten verwandeln soll; 
zweitens: die Gassen, die da breit sind, soll er mit Fruchtbäumen besetzen; 
drittens: die Söller der Häuser ebenfalls in Gärten verwandeln
viertens: desgleichen die große Stadtmauer, die allein für hunderttausend Menschen allerlei Gemüse und Früchte tragen kann; 
fünftens: das äußere Schaukel Pomörium der Stadt werde in Äcker verwandelt
sechstens: jedes unnötige Gebäude abgerissen und ebenfalls in einen Garten verwandelt, – 
und wir werden uns schon durch diese Manipulation binnen einem Jahre in einen so günstigen Zustand versetzen, den man sicher beneidenswert wird nennen können!
[HG 3.142.11] Wird dieser Rat ausgeführt, dann erst wollen wir zu einem andern weiterschreiten!“
[HG 3.142.12] Dieser Rat wurde mit großem Beifalle aufgenommen, und es wurde am selben Tage schon darnach Hand ans Werk gelegt, und in vierzehn Tagen sah es in der Stadt Hanoch schon so menschenlüftig aus, daß es einem Betrachter vorkam, als befände er sich in einem Häuserwalde; dessenungeachtet aber lebten noch über zwei Millionen fleißige Bürger in ihr, welche alles in fruchtbare Gärten verwandelten.

(Haushaltung Gottes 3 Kap. 142)

Entsprechungen:
1: Statt Götzenverehrung den gebenden Gott verehren
2: Weitherzigen Weg gehen, der gute Früchte bringt
3: Innerliche Wandlung vom Chaos in Ordnung
4: Gebende, tragende Ordnung statt Verteidigung des Besitzes
5: du sollst nicht töten, sondern aufnahmefähige Äcker fördern
6: Selbstverleugnung, Ende des Fleischeslebens, neuer Mensch

143. Kapitel — Weitere Reformvorschläge der zwei Boten; ihr Antrag auf Öffnung der Tempel und Einführung der Gottesverehrung. Der Streit unter den tausend Räten

[HG 3.143.1] Nachdem aber im Verlaufe von einem Jahre so ziemlich alles in der Ordnung war und sich auch wieder einige Lehensherren zu einem mäßigen Tribute bekannt hatten, durch den der sehr herabgesetzten Population Hanochs recht wohl behilflich gedient war – wenigstens auf so lange, bis all die neu angelegten Gärten so recht fruchttragend wurden –, da beriefen die Tausend sich wieder zu einem Rate zusammen, um von den zwei weisen Räten fernere Verhaltungsregeln zu vernehmen.
[HG 3.143.2] Als der Rat nun versammelt war und die zwei ersucht wurden, zum ferneren allgemeinen Besten ihre Stimmen vernehmen zu lassen, da erhoben sich wieder die beiden und redeten also:
[HG 3.143.3] „Also wollet uns denn anhören, ihr hohen Räte der Stadt Hanoch! – Ihr habt euch bisher überzeugt, daß alles, was wir euch angeraten haben, vom besten Erfolge war und noch von stets besserem wird, je nachdem sich alles das jetzt Begonnene stets mehr und mehr festen und vervollkommnen wird; dessen könnt ihr im voraus überzeugt sein!
[HG 3.143.4] Also werden auch unsere Vasallen sich gerne zu einer Steuer bekennen, so wir stets mehr imstande sein werden, dieselbe herabzusetzen, indem wir in den inneren bedeutenden Räumen der Stadt so viel erzeugen werden, was da mäßig vonnöten für unsern Mundbedarf ist.
[HG 3.143.5] Auch wird unsere mäßige Lebensweise sicher nicht leichtlich Neuansiedler in die Stadt locken, wohl aber um so mehr Kauflustige für unsere nützlichen Erzeugnisse, die wir ihnen um die billigsten Preise liefern wollen, werden und auch können.
[HG 3.143.6] Dadurch werden wir, wie unsere Nachkommen, so sie auf unseren Wegen wandeln werden, diese älteste, ehrwürdigste Stadt der Welt stets im blühendsten Zustande erhalten, und keiner ihrer Bewohner wird je über Not zu klagen haben!
[HG 3.143.7] Werden wir uns ferner nie von den Außenvölkern bereichern wollen, und werden sie auch keinen Reichtum an uns entdecken, sondern nur bürgerliche Tätigkeit und Genügsamkeit, da wird es nie irgendein mächtig gewordenes Volk reizen, uns zu unterjochen und uns die Schätze wegzunehmen, die wir nicht haben; im Gegenteile aber werden wir keine Stunde sicher sein vor Überfällen und Plünderungen.
[HG 3.143.8] Das alles ist nun wohl berechnet, und ein ununterbrochenes Glück Hanochs ist mit eherner Schrift geschrieben.

[HG 3.143.9] Aber nur Eines zur völligen Realisierung unseres Rates haben wir noch nicht ausgesprochen und haben es uns als die Krone von allem auf die Letzte vorbehalten!
[HG 3.143.10] Und dieses Eine ist, daß wir fürs erste selbst ganz vollernstlich an Gott, den Allmächtigen, zu halten anfangen müssen und diesen einigen Gott unserer Väter aber auch alle die Bewohner dieser Stadt, den sie gänzlich samt uns vergessen haben, wieder aus dem Grunde erkennen, anbeten und lieben lehren!
[HG 3.143.11] Ohne dem wird aller unser bester Rat in den Staub der Nichtigkeit versinken, und wenige Jahre werden hinreichen, uns noch in ein größeres Elend zu versetzen, als wir etwas Ähnliches je erfahren haben!
[HG 3.143.12] Darum müssen wir die beiden Tempel Lamechs wieder eröffnen und Gott, dem alleinigen Herrn, darinnen unser Dank- und Bittopfer gebührend darbringen!“
[HG 3.143.13] Bei dieser Rede fingen viele Räte an, die Nasen ganz gewaltig zu rümpfen; aber eine nicht geringe Zahl war dennoch mit den zweien einverstanden, – nur trug sie auf die Errichtung mehrerer Tempel an.
[HG 3.143.14] Aber ein Teil der Räte wollte nichts davon wissen, sondern stimmte dafür, daß auch die Plätze der zwei Tempel sollten in Gärten verwandelt werden; und so entstand alsbald ein Streit unter den Räten.
[HG 3.143.15] Die Folge aber wird es zeigen, was er für einen Ausgang nahm.

Entsprechung für die Anleitung "Darum müssen wir die beiden Tempel Lamechs wieder eröffnen und Gott, dem alleinigen Herrn, darinnen unser Dank- und Bittopfer gebührend darbringen!“:
Die beiden Tempel entsprechen der Liebe und dem Glauben, oder der Wahrheit. Die Tempel entsprechen dem Auferstandenen nach der Kreuzigung und Vergebung. Dank- und Bittopfer entspricht dem demütigen "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern". Das liebevolle Vergeben ist das Opfer bringen. 

144. Kapitel — Die abermalige Berufung der zwei weisen Räte. Die verweltlichenden Reformideen des Rates der Tausend. Der Widerstand der zwei Weisen und ihre Rückkehr auf die Höhe
[HG 3.144.1] Ein ganzes Jahr verstrich über diesem gegenseitigen Streite, ohne daß die Streitenden sich dadurch hätten vergleichen mögen; es blieb ihnen sonach nichts übrig, als wieder die zwei Miträte zu Rate zu ziehen, was da im allgemein annehmbarsten Falle geschehen solle.
[HG 3.144.2] Denn die Streitenden waren darin wohl übereingekommen, daß die Erkenntnis eines Gottes, im Notfalle auch mehrerer Götter, zur Aufrechterhaltung der Ordnung dem Volke nötig ist; aber nur müßte eine solche Erkenntnis nicht durch ein auf den blinden Glauben gestütztes leeres Predigergewäsche im Volke erzielt werden, wenn sie je Stich halten solle, sondern auf die reine Wissenschaft, also durch Naturforschung, durch die Mathematik, durch Philosophie und gotteswürdige Kunstdarstellungen!
[HG 3.144.3] Dadurch würde das Volk etwas Haltbares und Überzeugendes anstatt des finstern, auf den alleinigen Blindglauben berechneten, fürs Dasein Gottes zeugenden Mystizismus überkommen, in dem es für sich allein gerade so lange wieder bleiben würde, als da die mystischen Lehrer leben. Müßten aber diese, von ihrer Natur genötigt, einmal selbst ins Gras beißen, da beiße auch ihre ganze Lehre mit ihnen ins Gras, und das Volk stehe dann um seinen Gott rein betrogen da. Und würden Völker zu öfteren Malen also mit einem mystischen Gott geprellt, so seien sie dann zu gar keiner Erkenntnis Gottes mehr zu bringen.
[HG 3.144.4] Also in diesem Sinne wurden unsere tausend Räte in bedeutender Überzahl miteinander so ziemlich gleich; nur wußten sie nicht, wie sie diesen Entschluß auf die klügste Weise ins Werk setzen sollten, und darum wandten sie sich so ganz eigentlich zu den zweien.
[HG 3.144.5] Die beiden aber sprachen: „Hohe Räte der großen Stadt Hanoch! – Wir haben euch vor einem Jahre den rechten Plan gezeigt; ihr aber habt ihn verworfen! Was sollen wir da nun noch mehr tun?
[HG 3.144.6] Jede Sache hat aber nur einen Plan, der da allein gut und wahr ist, und so ist es auch mit der Verkündigung Gottes!
[HG 3.144.7] Diesen Plan aber haben wir euch gezeigt; allein ihr habt ihn verworfen und habt nun einen andern, nach eurer Meinung haltbareren, aufgestellt. Also setzet ihn auch ins Werk nach eurer Einsicht, und lasset euch von den Folgen unterweisen, was Gutes ihr dadurch ans Tageslicht gefördert habt!
[HG 3.144.8] Wir aber wollen keinen Teil daran haben und wollen euch an der Ausführung eures Planes auch nicht im geringsten irgend hinderlich sein.
[HG 3.144.9] Machet es mit Hanoch also bezüglich der Gotteslehre, wie ihr es mit den Lehensfürsten gemacht habet, da ihr einem jeden eine andere Gotteslehre mitgegeben habet, um sie nach solcher verschiedenartiger Lehre leicht zu unterscheiden und so von ihnen leichter auch den Miettribut einzutreiben, so werdet ihr bald in Hanoch sicher dieselben Ergebnisse erleben, die ihr mit den Vasallen erlebt habt!
[HG 3.144.10] Ihr habt euch bis jetzt von allem überzeugt, daß alles, wozu wir euch den Rat erteilt haben, fürs erste sehr leicht ausführbar war, und daß es fürs zweite den entschiedensten Nutzen hatte für die ganze große Stadt.
[HG 3.144.11] Wir haben euch in nichts getäuscht, sondern es allzeit redlichst zu eurem Besten mit euch gemeint, und haben zu unserm eigenen Wohle nie etwas mit einer Silbe zu euch erwähnt.
[HG 3.144.12] Also war auch der von uns vor einem Jahre ausgesprochene Plan zur Erkenntnis und Ehrung Gottes zu unser aller Besten dargestellt; ihr aber habt euch schon gleich im Anfange daran gestoßen, habt euch dann darüber ein ganzes Jahr hin und her gebalgt, bis ihr am Ende doch im Allerverwerflichsten übereingekommen seid!
[HG 3.144.13] Zur Ausführung dieses eures Planes aber kennen wir keinen Weg und können euch daher auch keinen Weg zur Ausführung raten.
[HG 3.144.14] Tuet demnach, was euch gut dünkt; wir aber haben in eurer Mitte ausgeredet und ausgedient! Wir verlassen euch nun darum und fordern keinen Lohn von euch, auf daß ihr erkennen möchtet, daß wir stets um euer Wohl besorgt waren.
[HG 3.144.15] Wer aber mit uns von dannen ziehen will, der tue es, bevor es zu spät wird!“
[HG 3.144.16] Darauf verließen die beiden den großen Ratssaal, nahmen ihre Dienerschaft und begaben sich wieder auf die Höhe.
[HG 3.144.17] Was aber dann in Hanoch alles bewerkstelligt ward, wird die Folge zeigen.
 
 
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