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Spirits und Gestank

Übersinnliches > Einflüsse aus dem Jenseits
 
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1512.
Die Sphären der Phantasien erscheinen, wenn sie sich sichtbar dar-
stellen, wie Wolken, die je nach Beschaffenheit der Phantasie, mehr oder
minder dicht sind. Unter dem linken Fuß ist ein nebeliger Fels, unter dem die
Vorsündflutlichen sich befinden. Jenes Nebelige entspringt aus ihren Phanta-
sien, und durch dasselbe werden sie von allen übrigen im anderen Leben
ferngehalten.

Aus denen, die in Haß und Rache gelebt haben, dünsten Sphären aus, die
von der Art sind, daß sie Ohnmacht verursachen, und Erbrechen erregen;
solche Sphären sind gleichsam vergiftet. Wie giftig und wie dicht sie seien,
erkundet man gewöhnlich durch eine Art von dunkelblauen Binden, so wie
diese verschwinden, wird auch die Sphäre abgeschwächt.

1513.
Einer von denen, die Laue genannt werden, kam zu mir, und be-
nahm sich wie wenn er sich gebessert hätte, und ich empfand den Betrug nicht,
obwohl ich dachte, daß er ihn inwendig verberge. Die Geister aber sagten, sie
können seine Gegenwart nicht ertragen, und fühlen bei sich eine Wirkung, wie
sie die Menschen (als Reiz) zum Erbrechen zu haben pflegen, und daß er unter
die gehöre, die ausgespieen werden sollen. Derselbe führte nachher ruchlose
Reden, und konnte nicht davon ablassen, wie sehr man ihn auch zu überzeugen
suchte, daß man nicht so reden dürfe.

1514.
Die Sphären stellen sich auch empfindbar dar durch Gerüche,
welche die Geister viel schärfer empfinden, als die Menschen; denn den
Sphären entsprechen, was wunderbar ist, die Gerüche.
Wenn bei solchen, die sich auf Verstellung gelegt, und diese sich zur
anderen Natur gemacht haben, ihre Sphäre in einen Geruch sich verwandelt,
so ist es ein Erbrechen erregender Qualm. 

Wenn bei solchen, die sich auf
Beredsamkeit gelegt haben in der Absicht, daß alles ihnen Bewunderung zolle,
ihre Sphäre in eine riechbare verwandelt wird, so ist es wie der Geruch von
verbranntem Brot. 

Bei solchen, die bloß den Wollüsten nachhingen, und in
keiner Liebtätigkeit und in keinem Glauben standen, ist der Geruch ihrer
Sphäre wie der von Exkrementen. Ebenso bei denen, die in Ehebrüchen ihr
Leben hingebracht haben, ihr Geruch ist noch stinkender. 

Verkehrt sich die
Sphäre derer, die in heftigem Haß und in Rache und Grausamkeit gelebt
haben, in Gerüche, so ist es ein Leichengestank. 

Ein Mäusegestank breitet sich
von denen aus, die schmutzig geizig gewesen sind. 

Ein Wanzengestank (pedi-
culorum domesticorum) von denen, welche die Unschuldigen verfolgen.

Diese Gerüche können von keinem Menschen empfunden werden, wenn
ihm nicht die inneren Sinne (sensationes) geöffnet worden sind, sodaß er
zugleich bei den Geistern ist.

1515.
Es wurde die Sphäre des Übelgeruchs einer Frau empfunden, die
nachher den Sirenen zugesellt wurde, und dieser üble Geruch dünstete einige
Tage lang überall aus, wohin sie kam. Die Geister sagten, es sei ein beinahe
tödlicher Gestank; sie selbst jedoch empfand nichts von diesem Gestank. Der
Gestank der Sirenen ist der gleiche, weil ihr Inneres unsauber, ihr Äußeres
aber meistens anständig und hübsch ist, wovon Nr. 831. Zu verwundern ist,
daß die Sirenen im anderen Leben alles, was dort ist, ergreifen, und besser als
andere wissen wie die Sache sich verhält; auch die Lehrbestimmungen, aber
alles in der Absicht, es in Magisches zu verkehren, und sich die Herrschaft
über andere zu verschaffen. In die Neigungen der Guten schleichen sie sich ein
durch den angenommenen Schein des Guten und Wahren, sind aber gleich-
wohl so geartet.

Hieraus kann erhellen, daß die Lehrbestimmung nichts ist, wenn der
Mensch nicht so wird, wie sie lehrt, d. h., wenn (sie) nicht das Leben zum
Zweck hat. Abgesehen davon, daß viele unter den Höllischen sind, welche die
Lehrbestimmungen besser als andere verstanden haben. Die aber ein Leben
der Liebtätigkeit gelebt haben, sind alle im Himmel.

1516.
Ich sprach mit den Geistern über den Geschmacksinn, von dem sie
sagten, sie haben ihn nicht, sondern etwas, woraus sie gleichwohl erkennen,
welcherlei der Geschmack ist, den sie mit dem Geruch verglichen, jedoch
nicht beschreiben konnten. Da wurde mir in die Erinnerung zurückgerufen,
daß der Geschmack und der Geruch in einem Dritten zusammentreffen, wie
dies auch an den Tieren zu ersehen ist, die mit dem Geruch die Nahrung
untersuchen, woraus ihnen offenbar wird, ob sie ihnen gesund und zuträglich
ist.

1517.
Es wurde ein Weingeruch empfunden, und ich erfuhr, daß er von
solchen komme, die aus Freundschaft und erlaubter Liebe schmeicheln, in der
Art, daß in den Schmeicheleien auch Wahrheit ist. Dieser Geruch ist von
großer Verschiedenheit, und stammt aus der Sphäre des formalen Schönen.

1518.
Wenn himmlische Engel bei der Leiche eines gestorbenen Men-
schen sind, der auferweckt werden soll, so verwandelt sich der Leichengeruch
in einen aromatischen Geruch, bei dessen Empfindung die bösen Geister nicht
herzunahen können.

1519.
Die Sphären der Liebtätigkeit und des Glaubens, wenn sie als
Gerüche empfunden werden, sind äußerst angenehm. Es sind Wohlgerüche,
wie von Blüten, Lilien, Gewürzen verschiedener Art, mit unendlicher Mannig-
faltigkeit. Außerdem stellen sich auch die Sphären der Engel zuweilen sichtbar
dar, als Atmosphären oder heitere Himmelslüfte (aurae), die so schön, so
lieblich und so mannigfaltig sind, daß sie gar nicht beschrieben werden kön-

1520.
Betreffend jedoch das, was gesagt worden ist von der Empfindbar-
keit des Inneren eines Geistes mittelst der Sphären, die über ihn hinaus sich
verbreiten und fortsetzen, wie auch mittelst der Gerüche, so muß man wissen,
daß diese nicht beständig existieren; abgesehen davon, daß sie auf verschiede-
ne Weise vom Herrn gemäßigt werden, damit die Geister nicht immer vor
anderen offenbar sein möchten, wie sie beschaffen sind.

Aus: Emanuel Swedenborg - Himmlische Geheimnisse
 
 
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